Agrar
landschaft

Landschaft als Kulturlandschaft

Unser übergeordnetes Arbeitsfeld ist die Kulturlandschaft, also die durch den Menschen veränderte und beeinflusste Landschaft. So definiert ist die gesamte Landschaft im Wirkungsbereich des Landschaftspflegeverbandes als Kulturlandschaft zu verstehen.

Der Fokus unseres Handelns im Arbeitsfeld „Agrarlandschaft“ liegt dabei auf den Bestandteilen der durch die Landwirtschaft geprägten Kulturlandschaft, die heute aufgrund des sich seit langem und stetig anhaltenden Wandels von Bewirtschaftungsformen besonders gefährdet sind. Mit diesen Veränderungen gehen ehemals entstandene Lebensräume verloren und mit ihnen die für diese Lebensräume typischen Tier- und Pflanzenarten, die daher heute des besonderen Schutzes bedürfen.

Unser Arbeitsfeld Agrarlandschaft ist somit vor allem von der Frage bestimmt, wie die Lebensräume dieser gefährdeten Tier- und Pflanzenarten trotz des beschriebenen Wandels in der Land(be)wirtschaft(ung) erhalten, reaktiviert oder wieder neu entwickelt werden können.

Der Fokus kann dabei nicht nur auf der Konservierung ehemaliger Landnutzungsformen liegen, die heute ökonomisch nicht mehr tragfähig sind. Es geht uns vielmehr darum, gemeinsam mit der Landwirtschaft, aber auch anderen Landnutzenden innovative Landnutzungsformen zu entwickeln, die unter aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen auch ökonomisch tragfähig sein können.

D. h. wir arbeiten in diesem Themenfeld eng mit Landnutzenden und -bewirtschaftenden, insbesondere mit Landwirtinnen und Landwirten zusammen. Gemeinsam versuchen wir innovative, auch ökonomisch tragfähige Landnutzungsformen zu entwickeln und zu etablieren, aber auch bei der Erschließung von Fördermittelquellen für die Aufrechterhaltung oder Wiedereinführung historischer Landnutzungsformen zu unterstützen. Der LPV setzt dabei auch selbst Maßnahmen der Landschaftspflege und -entwicklung, unter anderem im Auftrag Dritter, um.

Aktuell stehen dabei das Streuobst als historisches und geschütztes Kulturlandschaftselement und die ebenfalls geschützten Flächlandmähwiesen ebenso im Fokus unserer Arbeit wie auch Agroforstsysteme im Vordergrund. Mit Agroforstsystemen beschäftigen wir uns insbesondere entlang von Gewässern, weil diese innovative Landnutzungsform aus unserer Sicht Potenziale bietet, die biologische Vielfalt zu fördern und gleichzeitig auch ökonomische Tragfähigkeit verspricht.

Unsere Arbeit in der Agrarlandschaft bewegt sich damit im Kern an der Schnittstelle von „Naturschutz und Landwirtschaft“, so dass wir diesem Thema auch in unserer „Bildungslandschaft“ ebenfalls einen eigenen Schwerpunkt widmen.